Losgelöst: Fotografieren mit Apps und Smartphone

Processed with Snapseed.

Die Fotos zu dieser Serie wurden teilweise mit bis zu 8 Apps nachbearbeitet – und das in wenigen Minuten. Welche Apps dafür geeignet sind, in der nächsten fotoGEN.

Zu dieser Serie „Kitsch&Kunst“: Ich habe fast jede Kamera, die „sensationell“ angekündigt wurde in den letzten 30 Jahren schon in der Hand gehabt und meist auch damit fotografiert. Ich hatte 20 Jahre, die längste Bildgestaltungs-Serie in COLOR FOTO und in den letzten 30 Jahren endlos viele Bilder von Wettbewerben betrachtet, dazu Fotos von Amateuren und Profis die in der Redaktion aufgetaucht sind. Es gibt kaum ein Motiv, das ich nicht in der gleichen oder abgeänderten Form gesehen hätte. Ich stelle auch fest, dass manche Fotografen immer noch die analogen Ansichten vom echten Bild vertreten, obwohl die Zeit nicht stehen geblieben ist. Ich persönlich freue mich, dass soziale Medien und das Smartphone einen totalen Umbruch in der Bildbetrachtung gebracht haben. Wer heute bei Instagram auf die richtigen Seiten schaut, sieht Bilder die vor 20 Jahren nicht möglich gewesen wären. Aus einem Farbbild ein SW-Bild erzeugen, in dem nur rote Bildteile zu sehen sind – vor vielen Jahren noch für einige Fotografen nur mit hohem Aufwand möglich. Heute ist dies mit diversen Presets ein Klick. „Österreich Rahmen“ – Bild mit schwarzem Rand und leicht weissem Zierstrich wurden in der Dunkelkammer aufwändig hergestellt. – heute ein Klick! Trotz neuer Kameras, mit viel Schnickschnack, haben sich die Motive aber nicht groß verändert – Venedig, Toscana, Blumen, Tiere – immer in der gleichen Art.  Man macht was man immer schon gemacht hat – die gleichen Motive aber eben noch mit Photoshop bearbeitet. Danach schnell damit auf Facebook anstatt auf Papier. Die Crete fotografierte Peter Dirsch aus dem Saarland bereits ab 1979 – ohne Photoshopmätzchen mit echtem Licht! Heute sind seine Bilder auf Dia noch besser, als viele der heute aufgenommen gleichen !! Motive (mit mehr Strom- und Telefondrähten, dazu Licht vom Photoshop).  Ich habe mal den Ausspruch geprägt „Wer in der Crete nicht fotografieren kann, kommt nirgends zu guten Fotos“.  Man muss eigentlich nur früh aufstehen, das Licht abwarten und den Photoshop vergessen. Trotz Kameras und Features aus dem Jahr 2014 (Photokina) – die Standpunkte gleichen sich 1979/2016. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel.

Deshalb freue ich mich, dass es das Smartphone gibt und Bearbeitungs-Apps wie Snapseed. Dazu unendlich viele Apps, die durch Variationen zu immer neuen Bildern führen. Die ersten iPhone-Bilder sind auch bei Wettbewerben längst aufgetaucht – meist von Frauen. Mein Motto: Man zieht ja auch nicht immer die gleichen Socken an, sondern auch mal bunte, kürzere, längere. Doch viele Fotografen bleiben im alten Trott. Die Serie „Kitsch&Kunst“ ist für mich als Experimente gedacht – und als unbeschwerter Spaß an der Fotografie. Neue Sichtweisen, auch wenn sie nicht allen gefallen. Bilder die allen gefallen sind meist beliebig und austauschbar.  Bilder müssen aber auch mal provozieren, aufrütteln, neue Wege gehen und Emotionen auslösen. Aus diesem Grund gibt es bei mir diese Serie, welche von meiner Frau auf 21×21 cm-FineArt-Papier von TECCO geprintet wird. Weg von 30 Jahren „Goldener Schnitt“ und „Weichzeichner a la Hamilton“. Die richtigen Rahmen dafür kommen von HALBE. Es ist nur eine Serie von vielen – aber nicht mit den üblichen SLR und DSLR-Kameras. Mit dieser Serie bleibe ich beim iPhone. Siehe auch FB, Twitter und Instagram. Für die Traditionalisten läuft aber die Serie „Kaufleute“ weiter mit der Canon EOS 5D Mark III.

 

Was macht eigentlich… Diesmal ein Allgäuer in Neuseeland und Volker Frenzel der auf Serien setzt

Lang, lang ist es her, als diese erste Ausgabe erschien. Damals noch kostenlos und mit vielen Lesern. Heute – per fotoGEN-Abo – eine übersichtliche Leserschaft, aber dafür aktiv mit der Fotografie verbunden. Sie hat sozusagen das fotoGEN im Blut, ein Spruch den ich von Herbert Becke inkl. der Bedeutung übernommen habe. Ich frage mich zwischendurch, was bestimmte Fotografen machen, die ich schon endlos lange kenne? Zwischenzeitlich ist der Allgäuer Helmut Hirler nach Neuseeland umgezogen. Das heisst aber nicht, dass er die Fotografie an den Nagel gehängt hat. Was macht er jetzt? Ich habe ihn angeschrieben und 2 Tage später war die Antwort mit den Bildern auf dem noch funktionierenden Mac. Wir stellen ihn im nächsten Heft mit einigen Fotos vor. Auch der zweite Fotograf auf diesem Titel ist noch aktiv. Herbert Becke haben wir ebenfalls schon mehrmals vorgestellt und auf seine diversen Ausstellungen verwiesen.

In der nächsten Ausgabe stellen wir diesmal auch Volker Frenzel vor. Ein Wettbewerbsfotograf, der nicht nur auf das Einzelbild setzt, sondern verstärkt auf die Serie. Natürlich würde es mich freuen, wenn wieder ein paar Abonnenten mehr dazu kämen. Auf dieser Seite >>> finden Sie nähere Infos zu fotoGEN PLUS und zum Wettbewerb.

Achtung: Wie sie hier so nebenbei entnommen haben, ist mir mein „Hauptmac“ abgestürzt. Deshalb komme ich an keine Mails und Infos, die ich früher als vor 2 Wochen erhalten habe. Ich werde noch einige anfordern müssen oder darauf warten, dass sich der Absender meldet. Ich hoffe, dass sich der Schaden noch beheben lässt. fotoGEN