Fotografie am Wendepunkt?

Ein gesundes Misstrauen habe ich immer, wenn ein Buch mit „Die große…“ oder „Alles über…“ beginnt. Meist hat dieses Buch dann auch noch endlos viele Seiten. Während sich die Technik und Programme stark verändert haben, ist die Bildgestaltung nicht einfach austauschbar. Eigentlich wird seit Jahren immer. das selbe darüber geschrieben. In manchen Büchern fast ähnlich wie vor vielen Jahren, einige Autoren versuchen aber auch etwas Leben in die festgefahrene Bildgestaltung zu bringen. Meist sind herkömmliche Bilder recht konservativ oder aber stark mit immer intelligenten Programmen gestaltet (Photoshop, Luminar IA, usw. Wettbewerbsbild zeigen meist minimalistische Motive mit übertriebener Schönheit. Bilder von Fotokünstlern, die Fotografie studiert haben, Bilder eher mit zuerst nicht nicht nachvollziehbaren Ideen. Eines hat sich aber nicht geändert, was man auch immer stärker auf Instagram erkennen kann: Der Betrachter sucht nach neuen Sichtweisen, pfiffigen Ideen und Bilder die Emotionen auslösen. Und diese gibt es – fast schon zum Trotz – immer mehr. Wobei es natürlich auch Fotografen gibt, die immer noch denken, nur ein Bild aus der Kamera ist ein echtes Bild. Ok, die Kameras heute benutzen mehr intelligente Programme, wie man denkt. Eine perfekte Belichtung ist im Gegensatz zu früher selten ein Problem. Erst recht nicht bei Smartphones. Dieser Trend wird weiter gehen! Ob die Kurve nach unten bei den Kameras anhält? Man darf gespannt sein. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft. Ob wir in 10 Jahren noch mit Kameras fotografieren oder zu 90 % mit Smartphones – einem interessanten, zeitnahen Bild, das Emotionen auslöst, interessiert das nicht aus welchem Gerät es kommt. Und den meisten Betrachtern auch nicht. Wobei der Ziel zum eigenen, guten Bild immer der gleiche ist (siehe Bild).

fotoGEN ist noch nicht vergessen. Es wird in diesem Jahr noch eine Ausgabe erscheinen. Bilder brauchen zur Zeit noch nicht eingeschickt werden, da in dieser Ausgabe von zwei Wettbewerben ca. 100 Bilder zu sehen sein werden. Mehr Infos immer auf dieser Seite. Ausserdem erhalten die Wettbewerbsteilnehmer ein Mail, wenn ich selbst weiss, wann es in diesem Jahr erscheint. Im nächsten Jahr wird es zwei Ausgaben geben. Der Grund – in der nächsten Ausgabe.

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Über Detlev Motz

Jahrgang 1946, gelernter Verlagskaufmann, 10 Jahre bei READER DIGEST, 25 Jahre Redakteur bei COLOR FOTO, diverse Bücher, Kodak Fotobuchpreis 1999 für "Kreative Bildgestaltung in der Fotografie", TV-Serie, DAS ABC DER FOTOGRAFIE. Seit 21 Jahren mit meiner Frau zusammen, die ebenfalls gerne und sehr gut fotografiert. Ab 2018 zwei 2seitige Berichte in COLOR FOTO: Bildgestaltung und Besprechung von Leserfotos.