Die Jury hat entschieden!

Wie immer bei dieser Runde nach den Sommerferien gab es weniger Bilder. Deshalb war die Jurierung aber nicht kürzer. Die Juroren vom Fotoclub, Erding Lothar Ritze-Bodenstein und Erich Mansfeld, dazu meine Frau Christine, schauten sich jedes Bild genau an.  Die Fehler, welche die Jury bei manchen Bildern gefunden hatte, waren üppig,  oft kam ich diesmal mit notieren nicht mit. Umgekehrt gab es aber wieder viele sehenswerte Fotos auf gutem FineArt-Papier. Hier sehen Sie die 3 Gewinnerfotos. Welches den 1. Platz hat – wie immer in fotoGEN. Besonders freuen dürfte sich aber Christa Steveling-Arians. Dazu gibt es aber eine Vorgeschichte. Auf betreiben von Bernd Mai, der leider verstorben ist, schickt die „Fotokunst AG Dortmund“ weiterhin eine Clubeinsendung/Quartalswettbewerb zum fotoGEN-Wettbewerb. Der Grund: Der Club braucht keine Juroren zu suchen, bekommt eine Bildbesprechung zu den Fotos, die Teilnehmer können etwas gewinnen und die Gesamtpunktzahl entscheidet über den Clubgewinner. Juriert werden die Bilder innerhalb des fotoGEN-Wettbewerbs. Erstmalig kam aus dieser jährlichen Einsendungen ein Mitglied auf einen der vordersten Plätze: Christa Steveling-Arians! Glückwunsch zu ihrem SW-Foto, welches die Hürden der Endrunde geschafft hat. 50 der besten Fotos sehen Sie wieder in der nächsten Ausgabe von fotoGEN. Die Gewinner der 3 ersten Plätze werden heute noch angeschrieben.

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1976 – die erste Beteiligung

herrsching

Aufgrund meines Kommentars >>>, auf eine öfters gestellte Frage über Wettbewerbe (Mögen Sie eigentlich keine Wettbewerbe?,)  habe ich auch einige interessante Telefonanrufe bekommen. Ausserdem ein Mail von Peter Schneider aus Hamburg „haben Sie eigentlich schon selbst an einem Wettbewerb teilgenommen?“  Ich will hier nicht die Wettbewerbe aufzählen, ich möchte nur die Urkunden zeigen, welche  ich von meiner ersten Teilnahme erhalten habe. Heute bin ich froh, dass ich diese habe, denn es ist ein Erinnerungsstück. Man sieht ihr an, dass Sie 1976 mit einer Schreibmaschine beschriftet, und der Fehler im Namen ausgebessert wurde. Bei der 2. Urkunde 1977 hat man dann noch BRD hinzugefügt. Obwohl man ihnen etwas das Alter ansieht, sind es doch schöne Erinnerungsstücke. Das merken Wettbewerbsfotografen erst, wenn diese nicht mehr vorhanden sind. Andere Urkunden, welche ich auch habe, sehen dagegen recht „mickrig“ aus (billiges Papier, billiger Druck). Aus diesem Grund habe ich auch für den eigenen Wettbewerb Urkunden auf edlem Papier gewählt.  Die von mir eingesandten Motive waren übrigens 6×6 cm-Dias. Ob früher oder heute, wenn ich mich tatsächlich an einem Wettbewerb beteilige gibt es nur zwei Kriterien: Mir müssen die Bilder gefallen und nicht durch eine Meinungsumfrage auf Facebook ermittelt werden (der schlechteste Weg, den Publikumsjurierungen weichen immer stark von echten Jurierungen mit diversen Juroren ab). Ausserdem versuche ich Motive zu wählen, die nicht unter „die 100 ausfotografierten Motive“ fallen. (Wobei mir diese persönlich als Herzblutbild gefallen können). Zur Einsendung nehme ich Motive, die sonst keiner einschicken kann, weil sie nur von mir aufgenommen werden können oder weil sie speziell zum Thema passen. Natürlich ist auch das keine Garantie für den Sieg. Es ist aber von Vorteil, um in die Endauswahl zu kommen.

Dauerthema Workshopbilder: Wer ist in der Verantwortung Juror oder Veranstalter?

Im DVF-Journal ist ein Diskussionsthema „Fotos von Workshops“ zu finden. Ein Thema, das schon so oft und lange diskutiert wird, dass ich mich wundere, dass bei den Verbänden immer noch keine Lösung gefunden wurde. Ich möchte mit einem Leserbrief beginnen, den ich zu einem Foto erhalten habe – vor ca. 25 Jahren. Es ging um eine Pflanze mit Beere im Schnee, welche unter den (damals noch) 200 Fotos in „FOTO CREATIV“ keine Chancen hatte. Darauf kam ein böser – noch handgeschriebener Brief (!), ob wir wohl wüssten, mit welcher Anstrengung er, der Fotograf diese Beere aufgenommen hat. Es war kalt, er lag im Schnee und baute seine Kamera auf und machte viele Aufnahmen. Er gab sich viel Mühe diese Beere in schönem Licht zu fotografieren!

Heute lese ich immer wieder, dass die Juroren die Pflicht hätten, Workshopbilder zu entfernen (vorher sollten sie diese erst mal erkennen). Ehrlich gesagt, nicht die Juroren sind in der Pflicht, sondern der Veranstalter. Er hält sich fein heraus und schiebt es dann auf die Juroren, die so dumm waren, dieses Workshopbild nicht als solche festzustellen. Ein Juror hat nur eines: DAS BILD ZU BEWERTEN – DAS VOR IHM AUF DEM TISCH LIEGT – AUF AUSSAGE, TECHNIK, IDEE UND GESTALTUNG – UND SONST NICHTS. Er soll sich in den paar Sekunden der Bewertung keine Gedanken machen, ob das Blümchen bei Kälte fotografiert wurde, ob das Modell bezahlt wurde, ob der Eisvogel während einer Workshoptour aufgenommen wurde, der Baum vom Referent ausgewählt war, oder das Bild schlicht und einfach geklaut wurde.. Seine einzige Pflicht ist in den wenigen Sekunden oder Minuten nicht zu spekulieren sondern zu jurieren! Es ist die verdammte Pflicht des Veranstalters, sich hier nicht aus der Verantwortung zu stehlen sondern in den Bedingungen klar zu schreiben „Bilder, die eventuell bei Workshops entstanden sind, können vom Veranstalter entfernt werden“. Nicht von der Jury! Was ist mit Fotos, die schon über 1000x auf Wettbewerben gezeigt wurden in immer gleichen Art? Ist das noch ein Wettbewerbsbild? Den jungen Juroren wird das Bild begeistern. Den alten Juroren mit Erfahrung nicht, denn er hat es schon endlos oft gesehen, wenn er international juriert. Darf er es als „Kopie von der Kopie von der Kopie“ rauswerfen? Auch hier wäre der Satz „Der Veranstalter sucht neue Ideen und neue Motivumsetzungen“ von Vorteil, denn dann kann es als „durchgenudeltes und nachgemachtes“ Motiv aus dem Wettbewerb gezogen werden – vom Veranstalter! Bei einem Wettbewerb der nicht irgendwelchen Funktionärs-Regularien unterliegt, ist es einfach: Es fliegt halt raus und es gibt keine langen Diskussionen in einer Verbandszeitung.

Hier das Motiv, welches schon vor 20 Jahren endlos oft zu Color Foto-Wettbewerben eingesandt wurde. Immer in dieser Art. Schon damals habe ich geschrieben „ein völlig ausfotografiertes Motiv“. Noch heute sind damit unzählige Wettbewerbe zu gewinnen? Darf es der Juror entfernen oder nicht? Auch wenn es kein Workshopbild ist? Fotografiert habe ich es so nebenbei im Naturpark Poing, beim Würstchenessen auf einer Bank. Die Pfauen kommen und stellen sich in Positur – abgedrückt mit einer Lumix TZ72. Ein Wettbewerbsbild weil es so schwer mit einem Würstchen in der Hand zu machen war? Sollte das der Juroren wissen?

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