Wenn ich mit der S-Bahn in München ankomme, bin ich froh, wenn ich aus dem „Untergrund“ auftauchen kann. Endlich Licht – und ich habe die richtige Rolltreppe gewählt! Normalerweise ist es immer der falsche Ausgang. Wenn man aber nicht für Fotos in München unterwegs ist, sondern den Weg in die Universitäts-Augenklinik nimmt, ist man später bei einem „Abstieg“ wieder froh. Der Grund ist einfach: Eigentlich freut man sich über einen passenden Termin – in diesem Fall 9.50 Uhr. Wenn man aber um 12.50 Uhr immer noch wartet, um dann später in 60 Minuten durchgeschleust zu werden, ist man froh, wenn man die nächste S-Bahn nach Erding bekommt. Eine so lange Wartezeit hat nur einen Vorteil: Nein, nicht dass man auf einem Großbildschirm 3 Stunden die Story von Griechenland über NTV ohne Ton erfährt, sondern dass man sich Gedanken über Motive macht. Eigentlich wären hier die „emotionalen Bilder“ zu finden, die das Leben beeinflussen. Nicht den oft farbigen Kitsch bei großen Wettbewerben, den man teilweise schon TAUSENDFACH in gleicher Art gesehen hat. Doch wer denkt dabei an Motive, die eine tolle Serie ergeben würden? Nach 4 Stunden geht es wieder „nach unten“. Möglichst schnell, denn durch viele verschiedene Tropfen in den Augen sind diese sehr lichtempfindlich. Wieder in Erding! Ich glaube ich werde alt, habe heute mehr Krankenschwestern und Ärzte wie Fotomodelle gesehen. Was sagte eine Fotografin zu mir am Telefon: „Alt werden ist nichts für Feiglinge!“ Ein guter Satz.