Bisher habe ich von der guten Qualität der Huawei-Handys nur gelesen. Jetzt habe ich sie bei meiner Frau erlebt. Während ich mit einer Kamera inkl. zwei Objektiven auf den Weihnachtsmärkten in Wien unterwegs war, reichte meiner Frau das Huawei-Smartphone. Die Fotos wurden mit 3648×2736 Pixel aufgenommen – bei freier Hand und „locker vom Hocker“. Ich war schon froh, dass ich nicht – wie manche Fotografen – ein Stativ mitschleppen musste. Denn das wäre auf den Märkten ein ziemlicher Störfaktor gewesen. Nachdem ich die Aufnahmen meiner Frau daheim per LR mit meinen verglichen hatte, muss ich sagen – warum benötigt ein Fotoamateur eine Kamera mit großem Sensor, wenn ich schon damit Bilder printen kann bis DIN A2 und auch darüber wenn es sein muss. Für die meisten Fotoamateure ist DIN A4 bereits ein Poster oder der Lieblingsspielplatz Facebook. Für viele dürfte ein Huawei Mate20 – wie es jetzt erschienen ist – vollkommen reichen. Für spezielle Zwecke kann man immer noch auf eine Olympus- oder Panasonic-Kamera mit Four-Third-System umsteigen. Denn die mögliche Qualität dieses Systems ist in meinen Augen noch längst nicht abgeschlossen. Wer die Daten des Huawei Mate20 liest (jetzt mit Tauchtiefe bis zwei Meter) – noch besser, das Smartphone einmal selbst ausprobiert – dürfte seine Kamera mit anderen Augen sehen. Und was ich persönlich immer schön finde: Smartphone-Fotografen können genau so gute Bilder liefern (die Wettbewerbe von Huawei und Apple beweisen es) wie Fotografen mit Kameras, nur diese reden nicht endlos von ISO-Zahlen und anderem technischen Schnickschnack. Allgemein sollte man eher wieder über Bilder, Bildgestaltung und Spaß an der Fotografie reden – nicht über Technik.
In der neuen Ausgabe Color Foto 1/2019 finden Sie einen Test „Huawei Mate 20 Pro, Google Pixel 3XL – Apple iPhone Xs. Wer zwischen den Zeilen liest, merkt, dass es darauf ankommt, was, wann und wo sie fotografieren möchten.