KI mit Wörter? Nein, mit einem App in wenigen Sekunden

Diskussionen gibt es zur Zeit ohne Ende über KI. Egal ob „per Wörter Bilder“ werden oder bei anderen Gelegenheiten. Soweit ist klar: KI ist überall. In der Fotografie selbst dort, wo wir sie nicht vermuten. Ein Porträt nach Wunsch zu verändern gab es schon lange auch per App. Angefangen habe ich damit 2018 für Color Foto. Nur, dass diese Programme auch „nachgerüstet“ haben und vieles damit möglich ist, was der heutige Fotograf für unmöglich gehalten hat. Beispiel Porträt: Langweilige Porträts, bei älteren Fotografen meist mit Kamera vor dem Gesicht, kennen wir zur Genüge. Dabei wäre es für den Betrachter viel interessanter zu zeigen, was man aus seinem eigenen Gesicht machen kann.
Hier zeige ich ein Beispiel von meiner Frau. Es sind ein paar der Möglichkeiten mit einem App wie Photo Lab. Ich könnte das Originalbild in HUNDERTE von Variationen zeigen. Dies wird sich auch in weiterer Zeit nicht ändern: KI ist überall. Leserbrief wie „ich kündige die Zeitschrift, weil sie jetzt auch KI-Bilder zeigen“ klingen eher schon lächerlich. Wir müssen es nicht mögen, aber wir sollten versuchen damit umzugehen. Wir haben früher bei Wettbewerben meist 3 Juroren zugesehen (wenn es öffentlich war). Heute wird dies verstärkt eine KI erledigen. Viele gute Juroren haben keine Lust mehr, 70 Prozent der Bilder zu sehen, die sie schon von anderen Wettbewerben jahrelang kennen. Auch dort wird sich einiges ändern. Trotzdem kann man auch damit leben.
Ich persönlich freue mich, dass es mal weiter geht. Negativ – Dia – Digital – Bilder mit Wörtern. Und trotzdem macht mir die Fotografie nach aktiven 60 Jahren noch Spaß. Gerade weil es immer wieder eine Abwechslung gibt. Dabei muss ich an die Erfindung des Smartphones denken. Was wurde da von Fotografen gelästert. Heute nehmen die gleichen Fotografen längst ein Smartphone für ihre Bilder – oder als zweite Möglichkeit, für Fotos die man sonst nicht aufnehmen könnte. Ein Profi sagte zu mir: „Ich bräuchte keine teure Ausrüstung für meine Fotos mehr bei den Kunden. Das könnte ich auch mit dem iPhone machen bei der heutigen Qualität. Aber ich würde nichts mehr verdienen.“
Heute haben Profis das Problem, dass man für bestimmte Motiv keine Kamera mehr benötigt – auch keinen Fotografen. Man macht sie durch Worte – und das ist kostengünstiger für so manchen Kunden. Ein Fotograf, der sein Geld nicht damit verdienen muss, kann weiterhin selbst entscheiden, was er für sich selbst möchte. Ich kenne bereits Fotografen, die mit allem davon arbeiten.

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Über Detlev Motz

Jahrgang 1946, gelernter Verlagskaufmann, 10 Jahre bei READER DIGEST, 25 Jahre Redakteur bei COLOR FOTO, diverse Bücher, Kodak Fotobuchpreis 1999 für "Kreative Bildgestaltung in der Fotografie", TV-Serie, DAS ABC DER FOTOGRAFIE. Seit 21 Jahren mit meiner Frau zusammen, die ebenfalls gerne und sehr gut fotografiert. Ab 2018 zwei 2seitige Berichte in COLOR FOTO: Bildgestaltung und Besprechung von Leserfotos.