Was würde Karl Valentin zu den Fotos von Herbert Becke sagen?

Wer meinen Blog besucht, kennt eventuell auch Herbert Becke. Seine Ausstellungen habe ich an dieser Stelle oft genannt. Jetzt ist das gezeigte Buch von ihm und Gunter Fette im Volk Verlag München für 19.90 Euro erschienen.
In diesem Buch wurde ein Projekt von Herbert Becke Wirklichkeit. Es zeigt 127 seiner Bilder, die in 45 Jahren Fotografie von ihm entstanden sind. Herbert Becke hat München endlos oft fotografiert. Meist von einer Perspektive, bei der seine Kamera auf dem Boden stand (Froschperspektive). Für den Fotografen eher eine unbequeme Stellung. Zu diesen Motiven hat Gunter Fette Texte von Karl Valentin dazu gefügt, die er eventuell gesagt hätte, wenn er das jeweilige Motiv zu Gesicht bekommen hätte. Daraus ist ein interessanten Buch mit 143 Seiten entstanden. Es macht auch als Betrachter Spaß, die Bilder mit den Texten zu studieren. Weniger Spaß hat mir dabei gemacht, wie die Bildunterschriften angebracht wurden. Grosse Schrift, kleine Schrift, Schrift die durch das Bild geht (!), Zeilen, bei denen ein oder zwei Wörter von einem Text in einer Zeile extra stehen (für einen Grafiker eher ein no-go). Aber vielleicht versuchte der Verlag, hier auch witzig zu sein, denn diese Idee stammt sicher nicht vom Fotografen. In meinen bisher 184 besprochenen Büchern habe ich solche Bildunterschriften noch nie erlebt. Wem es gefällt… Auf jeden Fall ist das Buch recht lesenswert und auch als Geschenk für einen Valentin-Fan bestens geeignet. Das Vorwort schrieb übrigens Christian Ude, der in Bayern sicher jedem bekannt ist. Ebenfalls ein Valentin-Fan wie Herbert Becke.