Ein Fotobuch mit viel Text und wenig Bilder – aber lesenswert!

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Kommentar und Buchbesprechung: Bei den bisherigen Büchern die ich von Verlagen erhielt (meist Bildbesprechungen), war es meist 50:50 Text und Bild oder aber eher viel weniger Text. Die Bücher von Christian Heeb kenne ich ebenfalls so. Wenig Text, aber viele sehenswerte Bilder. Bei seinem neuen Buch WIE ICH AMERIKANER WURDE – BRIEFE AUS AMERIKA war es umgekehrt. 361 Seiten Text! Nachdem ich nach einer Woche das Buch ausgelesen habe, erfuhrt ich mehr über ihn und von ihm. Auch er war einer der Fotografen, dessen Bilder mir gefielen und die ich in COLOR FOTO vorstellen konnte. Lange ist es her! Er wollte zu dieser Zeit nach Amerika und Indianer fotografieren. Also schnell noch nach Zürich um mit ihm darüber zu sprechen. Gut vorbereitet hatte ich mich mit einem Magazin von Dietmar Kuegler, mit dem ich ab 2022 einen guten Kontakt hatte. Er ist leider gestorben. Durch dieses Buch lernte ich tatsächlich einen „neuen Christian Heeb“ kennen. Der in dieser Lektüre nicht nur über Indianer spricht. Sondern über seine Reisen, Menschen denen er begegnet war. Aber auch über seine Gefühle, als er in Amerika ankam. Dazu kommt, dass er seine Meinung unverblümt von sich gibt. Hört man sich Vorträge von Fotografen in Deutschland an, ist fast alles eine schöne heile Welt die sie vermitteln. Aber auch Fotografen selbst scheinen oft in einer Scheinwelt zu leben. In diesem Buch schreibt Heeb knallhart seine Meinung auch über die Personen, welchen er begegnet ist. Auch über Dinge, die er bis heute nicht mag. Sein Weltbild scheint sich in den Jahren die er beschreibt, deutlich geändert zu haben. Dabei geht er auch mit sich recht kritisch um.
Ich hatte bei diesem Buch immer den Eindruck, er sitzt auf meiner gemütlichen Couch und erklärt mir, wie es ist, aufzustehen und fremde Länder zu besuchen. Monatelang Dias zu machen, von Ländern die wir so nicht kennen – und vermutlich auch nie besucht haben. Mit 200 bis 400 Filmpackungen und diversen Kameras unterwegs zu sein. Um die richtige Stimmung oder eine Landschaft für einen Reiseführer einzufangen. 200 Bücher, Reiseführer und endlos viele Kalender – nicht nur über Indianer – sind seine Ausbeute. Sicher ist er der erfolgreichste Fotografen den ich – und die Schweiz – kennt. Ich kann nur sagen, es lohnt sich, dieses Taschenbuch bei Amazon für 20.28 Euro zu bestellen!

Zürich – ab 8. September: OPEN YOUR EYE

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Im Herzen der Stadt Zürich trifft ab 8. September 2023 erstmals Weltklasse-Wissenschaft auf Weltklasse-Fotografie. Gemeinsam kreieren sie ein neues Kommunikationsformat. Im Wortsinn stehen dabei im Fokus die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs). Ein multinationaler Kompass zur Entwicklung einer friedlicheren und gerechteren Welt.
Großzügige Open Air Installationen verschränken Dokumentarfotografie und wissenschaftliche Erkenntnis in 17 Ausstellungs-Inseln zu einem Plädoyer für Frieden, Toleranz und Miteinander getragen von humanistischer Gesinnung. Durch die ästhetische Magie der Bilderzählungen verwandeln sich die Gärten, Strassen und Plätze von Zürich in eine Bilder-Stadt.
Das Festival heißt OPEN YOUR EYES und findet vom 8. September bis 15. Oktober 2023 in Zürich statt.
Der Wissenschaftspartner ist die eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH).
Der Fotografiepartner ist The Photo Society (TPS).
Lois Lammhuber ist dort für die Fotografie und Dramaturgie der Ausstellungen verantwortlich.
Das line up der Fotograf:innen ist einzigartig: Esther Haase, Chris de Bode, Maryam Firuzi, George Steinmetz, Ciril Jazbec, Ana María Arévalo Gosen, Jodi Cobb, Vera Mercer, Dominic Nahr, David Doubilet & Jennifer Hayes, Rina Castelnuovo & Jim Hollander mit Tsafir Abayov, Eli Reed, Steve McCurry, Bea Bar Kallos, Roger Ballen, Ziv Koren, Stuart Franklin, Lois Lammerhuber, Brent Stirton, Peter DeJong, Patrick Zachmann, Gilles Peress, Alfred Yaghobzadeh, Alec Soth, Peter Turnley; Peter Menzel mit Alexandra Boulat, Miguel Luis Fairbanks, Peter Ginter, Leong Ka Tai und Louis Psihoyos; Renée C. Byer, Cássio Vasconcellos, Jerome Gence, Gerd Ludwig, Randy Olson, James Balog, Shana & Robert ParkeHarrison, Cooper&Gorfer, Anna Boyiazis, Michael «Nick» Nichols, Goran Tomašević, Markus Eisl und Gerald Mansberger von eoVision und die Sonderausstellung «Code of the Universe» des CERN.

Unten: Der Weg, auf dem Sie die Bilder sehen können:

Festival LA GACILLY Baden Photo – wieder zurück

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Meine Frau und ich haben in den letzten 20 Jahren einige Ausstellungen besucht. In diesem Jahr (2023) war es zum vierten mal dieses Festival in Baden bei Wien. Schon die Anfahrt per Zug ist oft ein kleines Abenteuer. Wann werden wir ankommen? Eine besondere Zugfahrt erwartete uns diesmal bei der Abreise! Nach Salzburg fuhr dieser noch nach Traunstein – und damit waren wir im Nirwana. Kein Zug ging weiter! Eine der letzten Durchsagen lautete: „Sie sind jetzt in Traunstein gestrandet.Wir bitten um Entschuldigung!“ Wie man weiter nach München kam – keine Erklärung… Man kam nicht weiter! Für hunderte von Personen war die Frage: „Wie lange stehen wir hier? Laut Infos im Internet mussten viele in einer Halle übernachten und wurden bis zum Abreisetag verpflegt!“

Doch auch dies wird uns nicht aufhalten, 2024 Baden wieder MIT DEM ZUG zu besuchen. Wir suchen ja das Abenteuer 🙂
Bei schönstem Wetter ging es „auf Wanderschaft“ zur Ausstellung ORIENT. Wie immer waren die großflächigen Bilder im Park und in der Stadt zu sehen. Dank Lois Lammerhuber (siehe Bild) und seinem Team wurden wir darauf gut vorbereitet. Bevor es am anderen Tag einen Rundgang gab (5 Stunden und 6067 Schritte) wurden wir in das El Gusto Espanyol im grünen Markt eingeladen. Bevor ich in’s schwärmen gerate, alleine der Käse und der Schinken waren ein Gedicht – dazu die tolle Stimmung.
Nach einer Ansprache an die Fotografen und Presse im „Hotel At the Park“ ging es los. Nur einige wenige Bilder sehen Sie hier. Dazu ein recht fotogenes Lokal, das auch noch gutes Essen hat (wie uns gesagt wurde). Bei einem Bild sehen Sie einen Standpunkt, an dem Bilder vom Künstler besprochen wurden. Die Reihe auf diesem Bild geht aber noch weiter!
Auf den weiteren Fotos sehen Sie Maryam Firuzi, welche im Iran geboren wurde. Sie zeigte vier Bildserien, davon ein Bild aus der Serie „Reading for Tehran Streets“. Einen besseren Platz kann man für dieses Bild kaum finden, mit den schönen Bäumen davor. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass viele Serien anderer Fotografen bewusst auf das Leid der Bevölkerung hinweisen. Teilweise als Zuschauer fast nicht zu ertragen. Man weiss dann sicher, dass die Zuwanderung in die EU sicher mit Grenzen nicht gestoppt werden kann. Man sollte alles versuchen, dass es den Leuten in diesen Ländern besser geht. Wer mehr über die Ausstellung wissen möchte – sie ist noch zu sehen. Ausserdem gibt es einen Katalog, der die Fotografinnen und Fotografen aus dem Orient vorstellt und auch Fotos zeigt. https://festival-lagacilly-baden.photo/de/service