Über Detlev Motz

Jahrgang 1946, gelernter Verlagskaufmann, 10 Jahre bei READER DIGEST, 25 Jahre Redakteur bei COLOR FOTO, diverse Bücher, Kodak Fotobuchpreis 1999 für "Kreative Bildgestaltung in der Fotografie", TV-Serie, DAS ABC DER FOTOGRAFIE. Seit 21 Jahren mit meiner Frau zusammen, die ebenfalls gerne und sehr gut fotografiert. Ab 2018 zwei 2seitige Berichte in COLOR FOTO: Bildgestaltung und Besprechung von Leserfotos.

1600 Seiten für Ihre Kunst (3,4 Kilo)


Wer sich den Boesner-Katalog nach Hause holt, hat etwas zu schleppen. Ausserdem wollen 1600 Seiten erst einmal durchgeblätter sein. Nicht nur für Maler, sondern auch für Fotografen gibt es endlos viele Artikel, die von Interesse sein könnten. Auf viele Seiten findet man Rahmen und Fotopapier. Auf den ersten Blick sehe ich Artikel, die sich optimal für Referenten eignen würden, um ihren Fotounterricht zu erleichtern – oder einfach nur interessanter zu machen. Wer die Firma noch nicht kennt, geht einfach auf www.boesner.com de. Es ist DAS GESCHÄFT für Künstlerbedaurf. !



COLOR FOTO 2/2019 erschienen

In COLOR FOTO finden Sie regelmäßig eine Seite über Apps und zwei Seiten Bildbesprechung von Leserfotos von mir. In der Ausgabe 1 ging es um „fast perfekte Bilder“ und Fotos, die man per App in Tintenzeichnungen verwandeln kann. In der Ausgabe zwei  geht es über ein Stillleben und ein Katzenmotiv. Weiterhin warten wir  für die Ausgabe 3 auf Bilder von „Hunden & Katzen“ zur Besprechung. Dazu bitte unbedingt nur ein Bild zusenden und die Bedingungen in COLOR FOTO Seite 106 lesen. In Ausgabe 2 finden Sie ein App, mit dem man die üblichen verwischten Wald- und Wasserbilder in Porträts verwandeln kann. Auch wenn viele Fotografen meinen, dass verwischte Bilder schon alleine Kunst sind.  Leider meist ein Trugschluss.

So kommt man zusammen…

Vor fünf Jahren fragte ich den Weihnachtsbaum-Verkäufer, der im Dezember direkt an der  Hohenlindener Str. 1 verkauft, ob ich bei ihm seine Bäume fotografieren darf. Was für ihn kein Problem war. Heute nach fünf Jahren freue ich mich immer wieder, wenn er Anfang Dezember wieder hier ist. Viele Bilder mit ihm und seinen Bäumen sind schon entstanden. Leider meist ohne Schnee. Auch wenn ich hier mit ihm als „Christbaumständer“ fungiere, die Auswahl des Baums überlasse ich natürlich jedes Jahr meiner Frau. Sie ist ja auch für das Schmücken des Baumes zuständig. Kenne ich die Trendfarben 🙂 .  Es ist in diesem Jahr wieder geschafft: Er steht auf dem Balkon mit guten Tipps des Verkäufers. Ich werde ihn aber sicher noch ein paarmal besuchen um Fotos zu machen. Immerhin haben wir seit vielen Jahren bereits vor dem 7. Januar Schnee.  Und ein Platz mit verschneiten Weihnachtbäumen sieht einfach schöner aus.

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Umkehradapter für Micro-Four-Thirds-Kameras

Zur Photokina 2018 erschien der neue Novoflex-Adapter. Obwohl ich nicht unbedingt ein Makro-Fotograf bin und mein Stativ ein Dornröschen-Schlaf hält, dafür kam es zum Einsatz. Libellen und Blumen sind zur Zeit rar, deshalb mussten ein paar Figuren herhalten. Mit einem Objektiv von Olympus und Panasonic versuchte ich den Figuren recht nahe zu kommen – und einer Axt! Wer die „Mini-Axt“ auf dem Übersichtsbild links sieht und die zwei Bilder auf der rechten Seite, der erkennt, es hat geklappt. Mehr dazu in der nächsten fotoGEN 1/2019.

WETTBEWERBE – AUS ALT MACH NEU?

Würden Sie sich noch mit alten Ski an sportlichen Wettbewerben von heute beteiligen?

Kommentar: Weshalb muss ich bei einem Foto mit  alten Skimodellen und einem alten Schläger immer an Fotowettbewerbe denken? Ach ja, würden Sie sich  in der heutigen Zeit, mit einem solchen Modell, noch an einem Ski- oder Tenniswettbewerb beteiligen? Bei dem die Abfahrten oder das Tempo immer schneller und risikoreicher werden? Bei dem die Zuschauer immer wieder eine neue Sensation erwarten? Sicher nicht!

Fotowettbewerbe werden ebenfalls mit Punkten bewertet, es  gibt Preise und Medaillen. Einer davon will der BESTE sein! Doch bei 80 Prozent der Teilnehmer dürften die Chancen auf einen Gewinn niedriger liegen wie der Dreier im Lotto. Auf eine Sensation bei Fotos wartet man sicher nicht. Hier ist nicht das alte paar Ski das Problem, sondern veraltete Bildansichten, die aus  den 60er- bis 80er-Jahren stammen. Dazu meist eine Technik, die zu wünschen übrig lässt. Kamerameldungen klotzen mit noch mehr ISO, noch schnellerer Bildserie, noch mehr Qualität. Doch wo bleiben die Bilder mit 12000 bis 400 000 !! ISO die für viel Geld in den Kameras geboten werden? Immer noch werden die wenigsten Wettbewerbsbilder in der blauen Stunde aufgenommen, immer noch strotzen sie vor Bildgestaltungsfehler und immer noch fehlen die Ideen dazu. Wo bleibt das Bild aus einer Serie, bei dem man die schnelle Zeit bei einer Bildfolge erkennen kann?  Dazu kommen Juroren, die  meist nicht einmal erkennen, wie alt und wie unmodern manche Fotos bereits sind. Man sieht Bekanntes, übertriebene Schönheit, Minimalismus und endlos viele, abfotografierte Sehenswürdigkeiten. 

Oft lese ich von teilnehmenden Juroren, die selbst noch nie ein vernüftiges Bild aufgenommen haben – die teilweise noch nie juriert haben. Diese gewählten Motive können wir heute aber auch auf Instagram TAUSENDFACH sehen, oft besser  wie jedes Medaillenbild. Natürlich wird man bei einer sogenannten „Bezirksfotoschau“ nicht meckern, wenn dort der Einstieg eines Fotoneulings mit bekannten Bildern erfolgt, auch mit Bildgestaltungsfehlern. Wenn aber die gleichen Motive immer wieder auf Wettbewerben mit höherem Niveau auftauchen, bei denen man anstatt Ideen die selben Bllder sieht (oder einschickt!), dann wundert man sich. 

Jetzt denke ich automatisch wieder an das Skirennen. Für Titel (die es auch in der Fotografie von Verbänden gibt),  benötigt man viel Geld – und im Sport einen guten Trainer. Dieser fehlt bei den genannten Fotografen. Dafür geht man auf Workshops – nicht um zu lernen, sondern um diese Bilder dann zu Wettbewerben einzusenden. Dutzendfach liegen dann die gleichen Ansichten vor – manchmal vom selben Fotografen, oft aber von verschiedenen Fotografen. Auch Uraltbilder die wieder aufgefrischt werden. Die Leistung des Fotografen sind bei diesen Bildern nicht zu erkennen: Model – brauchte er nicht zu suchen, Blitzanlage wird für ihn aufgestellt, bearbeitet wurde per gekauftem Programm, Bilder für die Ausstellung werden ihm noch geprintet ! Das ist heute auch bei vielen Tierbildern der Fall. Eigentlich müsste eine Tierfotografin wie Gabriela Staebler, die in freier Natur in Afrika übernachtet und TOP-Fotos liefert, mit Medaillen überhäuft werden. Nein, Medaillen gibt es für Parkbilder, bei denen 20 Fotografen das gleiche Motiv abschiessen. Das ist alles ok – aber für einen Wettbewerb mit Niveau eine geringe Leistung. Auch ob der Fotograf gut printen kann, ist  nicht zu ersehen – sie werden für viele Wettbewerbe von Labors geprintet. Immerhin, man kann die Qualität des Labors beurteilen, beim Ausstellungs-Rundgang…

Mich fragte mal einer, wo die Leistung bei meinen App-Fotos liegt? Ganz einfach: Ich schicke sie nicht zu Wettbewerben! Die Leistung ist aber die Idee, welche aus mehreren Apps besteht und der Spaß aus Millionen Möglichkeiten ein Bild zu schaffen, dass man in dieser Art nicht 50 x bei einem Wettbewerb sieht. Die Grundidee  ist vor der Bearbeitung  im Kopf. Und, es ist der Spaß an dieser Fotografie, die auch immer mehr Smartphone-Fotografen erfasst. Apps werden die Zukunft sein – wie auch immer. Meine Idee kommt nicht von einem Workshopsleiter. Dieser kann auch nichts dafür, dass die Bilder vieler seiner Workshop-Teilnehmer dann bei Wettbewerben landen und er der Buhmann ist.

Ich bin nicht gegen die Wettbewerbsfotografie – im Gegenteil. Ich lebe seit über 40 Jahren damit. Die Auswüchse haben sich aber in diesen Jahren nicht geändert. Früher habe ich das durch Leserbriefe erfahren und durch die Teilnahme an Hunderten von Jurierungen bei COLOR FOTO selbst erlebt. Heute sieht man die Auswüchse auf Facebook oder  erfährt fast dauernd etwas darüber. Auch ein Blick in Ausstellungs-Kataloge genügt.  Da sind wir  wieder bei den Skiern. Würden Sie  damit auf einem der  heutigen Wettbewerbe optimistisch sagen, ich habe Gewinnchancen? Der Veranstalter hätte viel zu lachen oder würde Sie von diesem Wettbewerb ganz klar ausschließen. Bei Fotowettbewerben ist so etwas möglich.

Auf nach Nürnberg

Nürnberg ist für mich eine sehenswerte Stadt, in der ich auch gerne auf Fototour gehe. Ausserdem gehört immer ein Besuch im Cinemagnum dazu. Einen Film auf der 600qm-Leinwand betrachten – das  ist wirklich ein Kinoerlebnis. Gerade bei diesem Film, der perfekte Ilussion bietet. Warum meiner Frau und mir der Christinkindl-Markt in Nürnberg gefällt, ist einfach gesagt: Endlos viele Stände, mit Dingen, die man eben nicht auf jedem Weihnachtsmarkt sieht. Tipp: Fahren Sie unter der Woche. Mit dem Regionalzug von München nach Nürnberg kostet die Fahrt erheblich weniger als mit dem ICE und sie dauert nicht viel länger. Hin und zurück für 2 Personen ca. 34 Euro.

Mit dem Huawei-Smartphone in Wien

Aufnahme mit dem Huawei 4 Sekunden aus der freiern Hand. Auf LR sind die Schriften knackscharf zu sehen. Foto: Christine Motz

Bisher habe ich von der guten Qualität der Huawei-Handys nur gelesen. Jetzt habe ich sie bei meiner Frau erlebt. Während ich mit einer Kamera inkl. zwei Objektiven auf den Weihnachtsmärkten in Wien unterwegs war, reichte meiner Frau das Huawei-Smartphone. Die Fotos  wurden mit 3648×2736 Pixel aufgenommen – bei freier Hand und „locker vom Hocker“. Ich war schon froh, dass ich nicht – wie manche Fotografen – ein Stativ mitschleppen musste. Denn das wäre auf den Märkten ein ziemlicher Störfaktor gewesen. Nachdem ich die Aufnahmen meiner Frau daheim per LR mit meinen verglichen hatte, muss ich sagen – warum benötigt ein Fotoamateur eine Kamera mit großem Sensor, wenn ich schon damit Bilder printen kann bis DIN A2 und auch darüber wenn es sein muss. Für die meisten Fotoamateure ist DIN A4 bereits ein Poster oder der Lieblingsspielplatz Facebook. Für viele dürfte ein Huawei Mate20 – wie es jetzt erschienen ist – vollkommen reichen. Für spezielle Zwecke kann man immer noch auf eine Olympus- oder Panasonic-Kamera mit Four-Third-System umsteigen. Denn die mögliche Qualität dieses Systems ist in meinen Augen noch längst nicht abgeschlossen. Wer die Daten des  Huawei Mate20 liest (jetzt mit Tauchtiefe bis zwei Meter) – noch besser, das Smartphone einmal selbst ausprobiert  – dürfte seine Kamera mit anderen Augen sehen. Und was ich persönlich immer schön finde: Smartphone-Fotografen können genau so gute Bilder liefern (die Wettbewerbe von Huawei und Apple beweisen es) wie Fotografen mit Kameras, nur diese reden nicht endlos von ISO-Zahlen und anderem technischen Schnickschnack. Allgemein sollte man eher wieder über Bilder, Bildgestaltung und Spaß an der Fotografie reden – nicht über Technik.

In der neuen Ausgabe Color Foto 1/2019 finden Sie einen Test „Huawei Mate 20 Pro, Google Pixel 3XL – Apple iPhone Xs. Wer zwischen den Zeilen liest, merkt, dass es darauf ankommt, was, wann und wo sie fotografieren möchten.

Veröffentlicht unter Huawei